„Ich liebe es hell, offen und freundlich, aber trotzdem gemütlich … cozy eben!“, so beschreibt Vanessa vom Instagram-Account @_cozynessa_ ihren Wohnstil. Für unsere Reihe „So wohnt der Norden“ habe ich die Flugbegleiterin in ihrem skandinavischen Wohntraum in Tarp besucht. Bei Kaffee und himmlischen Zimtschnecken hat sie mir verraten, wie sie individuelle Möbel und Deko ganz einfach selbst gestaltet.
Auf Vanessas Instagram-Account habe ich bereits sehen können, dass sie neben einem Faible für Blumen, liebevoller Dekoration und einem wunderschönen Einrichtungsstil auch ein wahnsinnig strahlendes Lächeln besitzt. Dass genau dieses Lächeln in echt noch viel schöner ist, beweist mir die 41-Jährige, als sie mir die Tür zu ihrer Doppelhaushälfte öffnet.
Förde Fräulein: Vanessa, wie lange wohnst du schon hier?
Vanessa: In diesem Haus wohnen wir jetzt seit ziemlich genau 6 Jahren. Ich bin hier in Tarp aufgewachsen. Dieses Haus hat ursprünglich meinem Vater gehört, es wurde zwischenzeitlich allerdings vermietet. Früher habe ich schon immer gesagt, dass ich hier gerne irgendwann wohnen möchte. Nach einigen Zwischenstopps in Hamburg, Frankfurt und Sizilien, hat es mich wieder zurück ins Heimatdorf verschlagen – und durch glückliche Zufälle auch in dieses Haus.
Was hat sich seitdem hier verändert?
Eigentlich alles (lacht). Neue Böden, Tapeten, Decken, Badezimmer, Küche und so weiter und so fort. Ich hatte tatsächlich nur drei Monate Zeit, um das Haus zu planen. Dabei wollte ich hier einfach tabula rasa machen und so floß immer alles Geld ins Haus und in den Garten. Das ist heute übrigens immer noch so. Am liebsten hätte ich auch die Wände neu versetzt. Dafür hat das Angesparte aber nicht mehr gereicht. So musste ich mich dann letztlich selbst stoppen.(lacht)
Woher kommt deine Liebe für Veränderungen und Umgestaltung?
Mein Papa ist Architekt und hat mit mir als Kind oft Lego-Häuser gebaut, die ich dann immer eingerichtet habe. Stoffreste wurden zu Teppichen, kleine gemalte Bildchen zu Wanddeko. Mein Kinderzimmer habe ich damals schon regelmäßig verändert – andere Gardinen, Kissen oder Bettwäsche, sogar ein Himmelbett habe ich mir selber gebaut. Meine Mutter meinte dabei: „Kind, bleibt doch mal ruhig“, aber für mich ist das richtige Entspannung. Wenn ich drei Tage am Stück zu Hause bin, streiche ich drei Tage lang – das ist die beste Therapie!
Die Heizung hat Vanessa stilvoll verkleidet, nachdem sie das zu klein gelieferte Gestell kreativ umbaute.
Den Couchtisch hat Vanessa aufgepimpt, indem sie die Tischplatte angemalt und die Beine aus Holzresten gebaut hat.
Wie würdest du deinen Wohn-Stil beschreiben?
Durch das Holz ist es ein bisschen Landhaus, durch die Farben eher skandinavisch, aber eines ist es immer: „cozy“, also kuschelig. Darum habe ich auch den Hashtag #cozyskandistyle ins Leben gerufen, der meinen Stil perfekt beschreibt. Dadurch, dass ich viel unterwegs bin, brauche ich einen Ort, um durchatmen zu können. Daher liebe ich es hell, offen und freundlich, aber trotzdem gemütlich … cozy eben!
Vanessa erzählt mir, dass ihr Freund immer sagt:
„Man hat beim Hereinkommen das Gefühl, dass man schon immer da war.“
„Wenn man möchte, dann kann man nur mit Kleinigkeiten alles verändern.“
Wenn ich mich hier so umsehe, entdecke ich viele Naturtöne. Du magst es gerne schlichter, oder?
Das kommt ganz darauf an. Als ich in meine erste Wohnung nach Hamburg gezogen bin, hatte ich recht auffällige Möbel aus meinem alten Kinderzimmer. Neuanschaffungen habe ich dann immer in weiß gekauft, weil sie so in jede Wohnung passen. Dafür spiele ich aber oft mit Farben, wenn es um Kissen, Bilder, Blumen und Bücher geht. Wenn man möchte, dann kann man nur mit Kleinigkeiten alles verändern.
Der Tresen wurde clever aus Hängeschränken zusammengebaut. Die Kuckucksuhr in der Ecke der Küche erinnert Vanessa an ihre Familie aus dem Schwarzwald.
Wie oft steht dir der Sinn nach Veränderung?
Das passiert nach Lust und Laune, aber so richtig drastisch wird es drei bis vier Mal im Jahr. Nebenbei nehme ich mir darüber hinaus laufend neue Projekte vor. Sei es eigene Bilder zu illustrieren, meine Möbelhaus-Möbel aufzupimpen, im Garten zu buddeln oder eigene Blumengestecke zu kreieren. Ich folge dabei immer meinem Instinkt. Wenn ich jetzt Lust auf eine blaue Wand habe, dann fackel ich nicht lange, mische mir die Farbe an und streiche los. Demnächst bekomme ich bestimmt von meinem Lebensgefährten ein Streich-Verbot, wenn das so weiter geht. (lacht)
Das absolute Lieblingsziel von Vanessa und ihrem Lebensgefährten, einem Piloten, ist San Francisco.
Die verschieden farbigen Stufenmatten liegen auf Vanessas Instagram-Account hoch im Kurs.
Ich bin auf dich durch dein schönes Instagram-Profil aufmerksam geworden. Erzähl mir doch mal etwas über deinen Account.
Den Account betreibe ich jetzt seit circa eineinhalb Jahren, was ja noch recht frisch ist. Vorher war ich nur auf Facebook unterwegs, bis meine Freundinnen mir Instagram gezeigt haben. Ich war auf Anhieb fasziniert und legte selbst los. Es ist wie ein digitales Bilderbuch für mich. Ich versuche immer so viel wie möglich aktiv zu sein, aber das ist manchmal neben Job und Kind schwierig und so steht das Handy auch mal hinten an. Aber wenn ich etwas teile, dann möchte ich anderen eine Inspiration sein. Ich möchte Leuten etwas mehr Vorstellungskraft entlocken, indem ich verschiedene Heimprojekte angehe, wie zum Beispiel spontan die Wände dunkelblau zu streichen.
Aufgrund ihres Jobs als Flugbegleiterin ist Vanessa viel unterwegs. Im Arbeitszimmer hält sie ihre Reiseerinnerungen mit Pins auf einer Landkarte fest.
Wo shoppst du denn am liebsten deine Möbel und Wohnaccessoires?
Da ich so viel auf Reisen bin, ist für mich Online-Shopping einfach ideal. Ich habe immer recht genaue Vorstellungen und in den lokalen Möbelhäusern werde ich zu oft nicht fündig. Mir fehlt die Zeit, mehrere Adressen abzuchecken oder Second Hand zu stöbern. Ich vermeide es zwar, zu viel bei IKEA und Co. einzukaufen, habe aber trotzdem ein paar Möbel von dort. Die pimpe ich dann ganz einfach auf, indem ich sie bemale oder mit Holzplatten bestücke, sodass sie kaum wieder zu erkennen sind. Wenn etwas nicht ganz passt, dann wird es passend gemacht. Bei mir kommt nichts weg!
Woher nimmst du deine Inspirationen?
Natürlich bin ich sehr viel auf Instagram unterwegs und sehe dort tagtäglich viele inspirierende Bilder. Früher war das anders, da habe ich viele Magazine durchforstet und mir aus einzelnen Seitenschnipseln ein dickes Inspirations-Booklet zusammengestellt. Ich gucke zwar heute noch gerne in Magazine, aber dennoch dominieren Instagram und Pinterest deutlich. Dabei schaue ich gerne auf den Accounts @haus_tannenkamp, @holzhausromantik, @grashopper_laura oder @__duundich__ vorbei, obwohl deren Einrichtungsstile nicht immer meinem entsprechen.
Das Zimmer ihres Sohnes Noel ist seit dem Einzug am wenigsten verändert worden.
Welche Hobbies hast du neben Instagram?
Ich lese unheimlich viel. Das sieht man auch in meiner Wohnung. Außerdem sind wir riesige Sylt-Liebhaber und verbringen gerne Zeit auf der Insel. Ich liebe Spaziergänge am Meer und den frischen Wind im Gesicht, einfach herrlich! Sonst bin ich einfach gerne hier im Haus und ich sehe alle meine kleinen Projekte auch als mein Hobby. Dazu kommt die Gartenarbeit, in der ich voll aufgehe. Mein Herz schlägt dazu noch für Blumen. Ich bastele mir hin und wieder meine eigenen Blumen-Kreationen zusammen.
Welche Einrichtungstipps kannst du den Förde-Fräulein-Lesern geben?
Ich finde es wichtig, dass man ein Sideboard oder eine Kommode hat, deren Oberfläche viel Platz für Dekoration bietet, die man regelmäßig ändern kann. Generell ist mein Motto: Schlichte Möbel mit abwechslungsreicher Deko kombinieren. Zudem finde ich Lichter unglaublich wichtig. Kerzen bringen ein so gemütliches Licht und viel Stimmung in einen Raum. Außerdem: Traut euch, Dinge selber zu machen und probiert es aus. Es können so coole Sachen entstehen, die niemand anderes besitzt. Wenn du also eine Idee hast, pack es einfach an!
In das Holzbrett hat Vanessa ein paar Löcher gebohrt und diese mit Kerzen bestückt. Der Balken an der Wand dient als Bilderleiste, auch wenn der Mitarbeiter aus dem Baumarkt von dieser Idee nicht überzeugt war.
Verrätst du uns deine Pläne für die Zukunft?
Ich möchte bald das obere Badezimmer und die Terrasse angehen. Natürlich liegen dazwischen noch ganz viele spontane kleine Projekte, aber die plane ich erst gar nicht. (lacht) Es macht so viel Spaß, einzurichten, zu dekorieren und Sachen selber in die Hand zu nehmen. Darum kann ich mir vorstellen, vielleicht beruflich in die Interior-Richtung zu gehen. So könnte ich andere bei ihren kreativen Ideen und Veränderungen unterstützen und ihnen unter die Arme greifen. Mal sehen, was da noch so kommt!
Ich persönlich habe an dem Bad ja gar nichts auszusetzen, bin aber gespannt wie es hier bald aussehen wird.
Vanessa macht auf mich den Eindruck einer Powerfrau. Ihre Vorstellungskraft für neue Projekte und Veränderungen finde ich sagenhaft. Als sie mir erzählt, dass sie sogar in jedem Hotelzimmer sofort Visionen bekommt, wie sie den Raum verändern könnte, bin ich baff. Und das Beste ist: Vanessa packt diese Ideen einfach an, sie ist eben eine Macherin. Ich hatte eine Menge Spaß an diesem Vormittag und bedanke mich bei Vanessa für das nette Gespräch und die himmlisch leckeren Zimtschnecken. Als wir uns verabschieden, muss ich mich den Worten ihres Freundes anschließen: Ich hatte das Gefühl, schon immer da gewesen zu sein.
Möchtest du jetzt mehr von Vanessa und ihrem zauberhaften Eigenheim sehen? Dann schau doch mal auf ihrem Instagram-Account oder bei Facebook vorbei. Schau dir außerdem ihre Homestory bei COUCH an und gucke, was sich seit dem alles bei Vanessa verändert hat.
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