Anzeige | Wie du weißt, lieben wir die kleinen Auszeiten vom Alltag – und gerade bei uns im Norden lassen die sich so herrlich einfach und spontan umsetzen. So auch ein Trip auf die Insel Föhr. Und dieses Mal haben wir einen ganz besonderen Tipp für dich … eine interaktive, spannende und künstlerische Tour über die Insel, die wir dank der neuen App vom Museum Kunst der Westküste erleben durften.
Museum Kunst der Westküste goes on tour
Das Museum Kunst der Westküste hat sich etwas ziemlich Spezielles einfallen lassen. Mit der kostenlosen App MDKW ON TOUR reist du virtuell oder vor Ort mit dem Fahrrad entlang der kuratierten Kunstrouten über die Insel Föhr und erfährst anhand von multimedialen Inhalten mehr über die Werke. Für Kinder und Erwachsene gibt es passend dazu neue Audioinhalte: auf Deutsch, Englisch und Dänisch. Das Herz der App bildet eine Landkarte der vier Westküstenländer Norwegen, Dänemark, Deutschland und die Niederlande, über die man herausfinden kann, wo einzelne Werke aus der Museumssammlung motivisch zu verorten sind!
Wenn du in der Nähe eines Ortes bist, an dem ein Kunstwerk entstanden ist, kannst du selbst aktiv werden: Wie haben die Künstler*innen den Ort gesehen, als sie ihn malten oder fotografierten? Was sieht man dort heute? Mit einer besonderen Funktion in der App kann das Kunstwerk während und nach dem Fotografieren mit dem eigenen Bild verglichen werden.
Finja und ich wollen das gleich ausprobieren und uns mit der App auf die Spuren der finnischen Foto- und Videokünstlerin Elina Brotherus, des deutschen Malers Otto Heinrich Engel und der Künstlerin Anja Jensen machen. Und dich nehmen wir heute mit.
Künstlerisch unterwegs auf Föhr – per App
Zunächst laden wir uns die App ganz normal im App Store runter. Wenn du nach MKdW suchst, wirst du sie schnell finden. Auf der Startseite kannst du dir wichtige und spannende Informationen über das Museum Kunst der Westküste selbst durchlesen, die aktuellen Ausstellungen nachschauen und sogar virtuell einen Rundgang durch diese machen.
Mithilfe der interaktiven Karten kannst du dich auf deine Reise von Deutschland über die Niederlande, Dänemark bis hin nach Norwegen begeben – und dabei exakt die Orte besuchen, aus denen auch die Kunstwerke der Künstler*innen stammen, die derzeit ausgestellt werden. Gemälde der niederländischen Seebäder und des Künstlerdorfes Laren werden dir in der App ebenso präsentiert wie Kunstwerke, die Orte auf Föhr und Sylt sowie Fanø und Skagen in Dänemark oder auch Oslo zeigen.
Eine Reise entlang der Westküste
Da wir nun auf Föhr sind, wollen wir natürlich auch die Entstehungsorte der Kunstwerke hier erkunden. In der App kannst du jeweils eine Radtour durch den Norden sowie den Süden der Insel machen, mit den dort liegenden Schaffensorten der Künstler*innen – oder du suchst dir selbst einige der Kunstwerke heraus.
So machen auch wir das. Wir entscheiden uns für drei Kunstwerke, die uns sofort ansprechen: die stimmungsvolle Fotografie „A New Sense of Order“ von Elina Brotherus, das sanfte Gemälde „Sonne nach dem Regen“ von Otto Heinrich Engel und das melancholisch anmutende Foto „Ahnung“ von Anja Jensen. Nachdem wir unsere Route festgelegt haben, schnappen wir uns die Fahrräder und düsen los.
Unser erster Halt ist ganz in der Nähe des Museums Kunst der Westküste, direkt in Alkersum. Otto Heinrich Engel hat seinerzeit den noch unverbauten Blick zwischen zwei friesischen Höfen einfangen können, die den Blick auf das nächste Dorf Midlum freigeben. Noch heute sind die nun renovierten Häuser (Nummer 4a und 2) schön zu erkennen.
Kein Besuch auf Föhr ohne Strand
Weiter geht es knapp neun Kilometer nach Utersum, denn wir wollen schließlich ganz dringend ans Meer. Das Kunstwerk, das wir dort finden und nachstellen wollen, ist die Fotografie „Ahnung“ von Anja Jensen. Dort angekommen, lassen wir die Räder hinter dem Deich stehen und laufen die letzten Schritte zum Meer. Das Foto, dessen Entstehungsort wir suchen, zeigt eine junge Frau in friesischer Festtagstracht an einer abgerutschten Düne, die versucht, dort hinaufzusteigen.
Doch wieso? Was vermutet sie dort? Und wieso trägt sie die Tracht dabei? Wir werden es wohl nicht erfahren … und überlassen den Rest der Fantasie. Aber den Ort haben wir gefunden und irgendwie ist es ein spannendes Gefühl, an genau derselben Stelle zu stehen. Wir genießen noch ein wenig den salzigen Geruch und das endlose Gefühl von Freiheit, das uns an der Nordsee so oft packt und fahren dann weiter zu unserem dritten Halt für heute.
Ab nach Föhr – ab auf’n Deich!
Föhr wäre nicht Föhr ohne Deiche, Schafe und Marschlandschaft. Die sind auch bei unserem nächsten Kunstwerk zu sehen – nun gut, bis auf die Schafe, die sind zwar heute da, aber nicht auf den Bildern zu sehen.
Für „A New Sense of Order“ von Elina Brotherus fahren wir bis hoch in den Norden, lassen Oldsum hinter uns und fahren immer weiter Richtung Meer. Am Deich steigen wir ab, schieben unsere Räder durch die Gatter und finden uns zwischen Schafen, ihren Neugeborenen und der für Föhr so typischen Marschlandschaft wieder. Hier wollen wir den Ort suchen, an dem Elina Brotherus selbst auf einem Foto zu sehen ist, am Rand eines kleinen Tümpels, auf einem Bein, im Hintergrund der Windpark auf Sylt.
Das Foto ist Teil einer ganzen Reihe, die sich „Handlungsanweisungen“ (The Baldessari Assignments) nennt und einem Konzept des US-amerikanischen Künstlers John Baldessari entstammt. Er bezieht sich dabei auf einen Freund, der einst seine Studierenden auf einem Bein stehend malen ließ – um so einen neuen Ordnungssinn in ihren Werken entstehen zu lassen.
Sagen wir mal so: Das Stehen auf einem Bein, mitten in der Marschlandschaft, während Schafe dich anglotzen, als würdest du verrückt sein, fühlt sich vor allem wie folgt an: befreiend. Die aberwitzige Pose inmitten dieser Landschaft sorgt für viel Gelächter und zu der Frage: Was ist denn schon normal? Wir würden sagen: Dieses Kunstwerk hat uns definitiv grübeln lassen.
Besuch im Museum Kunst der Westküste
Zurück in Alkersum wollen wir die Kunstwerke doch direkt noch mal live sehen und begeben uns auf eine Führung durch das Museum. Es gibt immer drei Ausstellungen, die sich mit klassischer und zeitgenössischer Kunst beschäftigen.
Aktuell läuft die Ausstellung „Auf das große Westmeer schauend. Der Kulturraum Nordsee im Wandel“ noch bis Januar 2024 und war für uns definitiv eine Bereicherung. Nicht nur die verschiedenen Kunstwerke selbst, von Gemälden über Fotografien bis hin zu Darstellungen, wo sich kaum noch zwischen Realität und Fiktion unterscheiden ließ, sondern auch der ständige Blick aufs Meer und vor allem die Veränderung hat uns nachdenklich gestimmt.
Nachdem wir uns mit dem Lebensraum Nordsee und dessen Wandel auseinandergesetzt haben, wird es nun dramatisch. „Dampfer, Deiche, Dramen“ zeigt Druckgrafiken und erzählt uns ganz nebenbei von großen Dramen und Geschichten vom und über den Deich. Die Ausstellung läuft noch bis Juni, also schnell hin da!
Spannend für alle Familien: Das Museum Kunst der Westküste hat tolle und spannende Ansätze zur Kunstvermittlung. Neben dem Erstellen von eigenen Kunstwerken gibt es hier viele weitere Möglichkeiten, um Kindern Kunst näherzubringen. Schaue dich gerne mal auf der Website um oder frage vor Ort direkt nach.
Zeitgenössische Ausstellungen im Museum Kunst der Westküste
Bevor wir diesen kulturellen und künstlerisch beeindruckenden Tag ausklingen lassen, begeben wir uns noch in die obere Etage des Museums. Die Empore liegt über Grethjens Gasthof, wo man – ganz nebenbei erwähnt – herrlich schlemmen kann. Kleiner Tipp: Die vegane Currywurst ist wirklich megalecker! Und die Kuchenauslage sieht ebenfalls sehr einladend aus. Im Sommer kannst du in den hübschen Strandkörben im Museumsgarten verweilen, bei niedrigeren Temperaturen bietet der Gasthof, der ins Museum integriert ist, genügend Plätze.
Übrigens: Den Gasthof gab es schon im 19. Jahrhundert, wo die damaligen Besitzer den Maler Otto Heinrich Engel, den wir heute schon kennenlernen durften, gerne als Gast beherbergten!
Auf der Empore findet bis September eine Fotoausstellung statt, die sich mit dem Thema Erinnerungen beschäftigt. In der legendären Hafenkneipe „Glaube – Liebe – Hoffnung“ (1875–2010) in Wyk auf Föhr, von Gästen liebevoll „Bei Tante Herta“ genannt, waren im Laufe der Jahre fast 200 Seefahrersouvenirs aus aller Welt zusammengekommen. Und diese wurden von dem Berliner Filmemacher Kai Ehlers dokumentiert und gemeinsam mit persönlichen Erinnerungen an Herta ausgestellt. Wir wollen hier nicht zu viel vorwegnehmen, die Ausstellung geht tief unter die Haut: Schaue sie dir einfach selbst an, so wie das gesamte Museum!
Föhr, wir kommen wieder!
Wir werden auf jeden Fall immer wieder nach Föhr zurückkehren, die langen, endlosen Strände genießen, beim Blick auf die Nordsee auch an die Veränderungen denken und mit der App immer wieder Orte entdecken, die wir so vielleicht nicht besucht hätten …
Übrigens: Am 21. Mai 2023 ist der Internationale Museumstag. An diesem Tag haben alle Besucher*innen freien Eintritt und können an kostenlosen Führungen teilnehmen. Infos dazu gibt es hier.
Wer auf der Suche nach weiteren Tipps für Museen im Norden ist, sollte sich mal unseren Beitrag über das St.-Annen-Kloster, unsere Top 5 Food-Museen oder die Museumstour per Zug ansehen.
Bis bald,
deine Mona
Die App wird im Rahmen des Programms für digitale Interaktionen „dive in“ von der Kulturstiftung des Bundes gefördert.
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