In Schleswig-Holstein gibt es inzwischen 16 Schlafstrandkörbe. 13 an der Nord- und Ostseeküste, zwei an der Geltinger Bucht und einen an der Kieler Förde. Ich kann mir kaum etwas Schöneres vorstellen, als am Strand mit Meeresrauschen im Ohr zu schlafen. Daher habe ich eine Nacht im Strandschlafkorb im Ostseebad Heikendorf verbracht und möchte dir von diesem außergewöhnlichen Erlebnis erzählen.
Übernachten im Schlafstrandkorb Heikendorf
Bevor mein kleines Schlafstrandkorb-Abenteuer beginnt, habe ich viele Fragen in meinem Kopf. Kann ich den Korb nachts abschließen? Gibt es eine Toilette? Was muss ich selbst mitbringen? Kann man mich beim Schlafen beobachten?
Als ich den Schlüssel mittags an der Tourist-Information im Ostseebad Heikendorf abhole, bekomme ich Antworten. Die Schlafstrandkörbe lassen sich mit Schlössern von außen verschließen. Ich habe außerdem einen Schlüssel für die sanitären Anlagen und eine Mülltüte bekommen, damit ich nicht zu den öffentlichen Mülltonnen laufen muss. In einem kurzen Einführungsvideo wurden mir zudem alle Funktionen des Strandkorbes erklärt.
Da der Korb in Heikendorf direkt beim Hotel „Seeblick“ steht, kann man sich zum Frühstücken sogar ganz einfach dort einbuchen. Nachdem ich alle Infos bekommen habe, mach ich mich durch den warmen Sand am Heikendorfer Strand auf den Weg zu meinem Strandschlafplatz. Mit im Gepäck: meine Freundin Laura, die mir heute im Strandkorb Gesellschaft leisten wird. Wir haben Glück, denn heute ist einer der letzten warmen Sommertage des Jahres.
Unser Bett am Strand
Den Schlafstrandkorb finden wir inmitten der „normalen“ Strandkörbe mit dem Logenplatz in der ersten Reihe und ungestörtem Fördeblick. Zu übersehen ist er auch gar nicht, denn mit seinem tiefgrauen Verdeck und der länglichen Form, hebt der Schlafstrandkorb sich optisch deutlich von seinen Verwandten ab.
Zwei Schlösser halten die neugierigen Blicke der Strandbesucher von der Schlafkoje fern. Vorsichtig öffne ich das Schloss, klappe das graue Faltdach nach hinten und enthülle unser Bett am Strand.
Ein Strandkorb – viele Funktionen
„Wie gemütlich!“, denke ich mir, als ich zum ersten Mal einen Blick auf die Liegefläche des Strandkorbes werfe. Mit einer Breite von circa 1,30 Meter bietet sie genug Platz, sodass auch eine zweite Person noch bequem liegen kann. Was ich praktisch finde: Am Kopfende befinden sich schmale Fächer, in denen du beispielsweise dein Handy oder anderen Kleinkram verstecken kannst. Auch die Schuhe und sperrige Taschen lassen sich einfach verstauen. Dafür wird die Liegefläche am Fußende nach oben geklappt, sodass ein Hohlraum zum Vorschein kommt.
Durch das Bullauge hast du auch im geschlossenen Korb Meerblick
Auch für Handy und andere Utensilien hast du genug Ablagefläche
Ein Picknick am Strand darf nicht fehlen;-)
Ein Sommerabend am Strand
Langsam fängt es an zu dämmern und am Strand wird es immer ruhiger. Damit es im Schlafstrandkorb so richtig kuschelig wird, habe ich meine Lieblingsbettwäsche, ein paar Kissen und eine Lichterkette mitgebracht. Mit einem Gläschen Roséwein machen wir es uns in unserer Koje bequem und genießen den uneingeschränkten Blick auf die Förde und die vorbeifahrenden Schiffe.
Mit Wellenrauschen in den Schlaf
Ich könnte stundenlang hier sitzen. In meinem Bett am Strand, mit dem schönsten Blick, den ich mir vorstellen kann. Der Himmel hat sich inzwischen in ein tiefdunkles Lila gefärbt und und auch, wenn ich mich nicht an dem malerischen Anblick sattsehen kann, werde ich langsam müde. Wir ziehen das Verdeck herunter. Direkt über unserem Kopf ist ein transparenter Einsatz und auch an den Seiten auf Augenhöhe befinden sich Bullaugen, durch die wir nach draußen schauen können. Der Strand ist inzwischen menschenleer. Nichts ist mehr zu hören, außer dem leisen Rauschen der Wellen.
Übrigens: die Bullaugen und der transparente Einsatz lassen sich abdichten, damit von außen niemand in den Korb luschern kann – Praktisch!
Helle Sonnenstrahlen scheinen durch ein Fenster im Dach. Noch leicht verschlafen höre ich das Geschrei der Möwen und seichtes Wellenrauschen. Vorsichtig öffne ich das Verdeck meines Schlafplatzes und werde mit einem Ausblick belohnt, für den ich jederzeit wieder so früh aufstehen würde.
Was brauche ich für meine Nacht im Strandkorb?
Etwas wehmütig packe ich meine Schlafsachen wieder zusammen, denn meine Nacht im Schlafstrandkorb ist vorbei. Wenn du Campingfan bist und offen für ein Abenteuer, kann ich dir die Übernachtung nur ans Herz legen. Ein bisschen Mut gehört dazu, denn du kannst den Strandkorb nicht von innen abschließen. Das war für mich jedoch kein Problem, da wir zu zweit waren und ich Übernachtungen in einem Zelt gewohnt bin.
Auch solltest du daran denken, dein eigenes Bettzeug oder einen Schlafsack mitzubringen. Frühstücken kannst du entweder im naheliegenden Hotel „Seeblick“ oder du bringst dir etwas mit und picknickst direkt am Strand. Auch empfehle ich dir Badeklamotten mitzubringen. Da du den Strandkorb bereits ab frühen Nachmittag bis zum nächsten Mittag zur Verfügung hast, ist genug Zeit in die kühlen Wellen zu springen.
Möchtest du auch eine Nacht am Strand verbringen?
Wenn du auch eine Nacht im Strandschlafkorb im Ostseebad Heikendorf verbringen möchtest, findest du alle benötigten Infos auf der Homepage von Kiel-Sailing-City. Dort findest du auch eine Übersicht über alle verfügbaren Termine und Standorte. Wie wäre es mit einer Nacht an der Ostsee im Strandkorb Eckernförde? Oder auf der Nordseeinsel Helgoland? Für die nächste Saison in Heikendorf kannst du übrigens schon Gutscheine kaufen, die du in den Tourist-Informationen Heikendorf und Kiel bekommst. Wenn du dir den Korb genauer angucken möchtest, schau am Tag der deutschen Einheit auf dem Kieler Rathausplatz vorbei – dort findest du einen Korb zum Probeliegen.
Habt ihr auch schon einmal in einem Schlafstrandkorb übernachtet oder habt es vor? Ich bin gespannt auch eure Geschichten!
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