In unserer neuen Beitragsreihe „Kieler Stadtteile entdecken“ nehmen wir dich mit auf eine Entdeckungstour durch unsere schöne Heimatstadt Kiel. Wir zeigen dir die schönsten Ecken der Viertel und unsere Lieblingsadressen zum Genießen und Shoppen. Dazu weisen dir unsere praktischen Übersichtskarten den Weg. Im ersten Teil geht es nach Düsternbrook – Kiels schickes Villenviertel.
Hoffentlich stehen uns bald wieder alle Türen offen, sodass du meine Tipps in vollen Zügen und ohne Einschränkungen erleben kannst. Komm mit mir auf die Reise und erlebe die Stadtteile neu – vielleicht findest du dabei ja sogar einen neuen Lieblingsort.
Entdecke Düsternbrook
Ob mit dem Fahrrad oder zu Fuß, ich habe schon einige Touren durch Düsternbrook unternommen. Den Namen verdankt das Stadtviertel dem Düsternbrooker Gehölz, das ursprünglich außerhalb der Stadtgrenzen lag. Durch eine Kastanienallee, dem Düsternbrooker Weg, erhielt das Gehölz Anfang des 19. Jahrhunderts eine Anbindung an das Kieler Schloss und wurde zu einem beliebten Ausflugsziel. Ab 1869 gehörte es offiziell zu Kiel.
Mit einer Seebadeanstalt, einem Park mit Gartenpavillon und den entstehenden Villen entwickelte sich ein vornehmes und modernes Stadtviertel, das bis heute einige der schönsten und beeindruckendsten Kieler Plätze zu bieten hat. Mit 3.200 Einwohnern auf einer Fläche von 1,83km² erstreckt sich das Viertel entlang der Kieler Förde, wo man einen schönen Platz nach dem anderen findet.
Das „Beverly Hills“ von Kiel
Düsternbrook ist wohlmöglich einer der schönsten und beliebtesten Stadtteile Kiels. Das liegt nicht nur an der unmittelbaren Nähe zur Kieler Förde und zu den vielen Grün- und Waldflächen, sondern auch an den unglaublich schönen Villen, die sich hier aneinanderreihen.
Wie oft schon habe ich mir bei einem Spaziergang davon geträumt, in einem der schicken Häuser mit Förde- oder Waldblick zu wohnen. Natürlich ist Düsternbrook auch der mit Abstand teuerste Stadtteil Kiels – kein Wunder also, dass er öfter mit dem Villenviertel „Beverly Hills“ in Los Angeles verglichen wird. Die repräsentativen Landhäuser und Villen im Düsternbrooker Weg oder auch Niemannsweg entstanden ab 1880 und zeichnen sich bis heute durch ihre Gärten, offenen Balkone, Türmchen und Erker aus.
1. Kunsthalle zu Kiel
Wenn du von der Innenstadt aus das Viertel erreichst, findest du nicht weit von der Förde den Schlossgarten, an dem die Kunsthalle zu Kiel angrenzt. Die Kunsthalle ist das größte Museum unserer Stadt und gehört der Christian-Albrechts-Universität an.
Zugegeben, mein letzter Besuch in der Kunsthalle ist schon etwas her. Dabei gibt es hier so viel zu entdecken: Neben Kunstwerken von bekannten Künstlern wie Emil Nolde, Rembrandt oder Otto Dix, sorgen hier Sonderausstellungen für Abwechslung.
Übrigens: Auch für Kinder werden Führungen, Lesungen und Konzerte sowie Workshops und Malkurse angeboten die an die Kunst heranführen und den Austausch für jede Altersklasse fördern. Dazu versagt dich ein kleines Café nach deinem Besuch mit Heißgetränken oder Kuchen.
2. Alter Botanischer Garten
Wenn du nach dem Kunsthallenbesuch noch Lust hast die Natur zu genießen, bist du im Alten Botanischen Garten genau richtig. Hier kannst du zum Beispiel unter einem der ältesten und höchsten Urweltmammutbäumen des europäischen Festlandes im Schatten verweilen oder am höchsten Punkt des Gartens auf dem spätromantischen Aussichtspavillon den Blick über die Förde schweifen lassen.
Erkunde über verschlungene Wege die einzigartige Schönheit des teilweisen sehr alten Baumbestands und die beachtliche Pflanzenvielfalt. Besonders im Frühjahr und Sommer genieße ich die Spaziergänge durch den Garten mit der Farbenvielfalt und dem Duft der Blüten. Aber auch im Herbst zeigt der Garten die unterschiedlichsten Farben der Natur, wie wir es selten zu sehen bekommen.
Der Alte Botanische Garten ist wunderbar für eine kleine Auszeit und Entspannung mitten in Kiel. Mehr über das kleine Paradies mitten in Kiel findest in meinem Blogbeitrag über den alten Botanische Garten.
3. Die Krusenkoppel
Wenn du dem Düsternbrooker Weg folgst, kommst du zu einem meiner nächsten Lieblingsorte, der Krusenkoppel. Einem Park mit toller Aussicht auf die Förde. Den Namen bekam der Park von seinem ehemaligen Besitzer, dem Landwirt Heinrich Wilhelm Kruse, der das Grundstück 1883 der Stadt Kiel übergab. Diese verwandelte das Gelände in einen Park im Stil eines englischen Landschaftsgartens.
Im Plattdeutschen wurde der Park „Kruse sien Koppel“ genannt, wovon sich der heutige Name „Krusenkoppel“ ableitet. 1950 wurde auf der Krusenkoppel das Freilichtkino eröffnet, das sich heute die zweitgrößte Freilichtbühne Schleswig-Holsteins nennen darf. Dort habe ich schon als kleines Kind, insbesondere zur Kieler Woche, großartige Konzerte erlebt.
Jedes Jahr zur Kieler Woche wird die Krusenkoppel zum Spielparadies für die kleinen KiWo-Besucher*innen. Die sogenannte „Spielinie“ ist Europas größtes Kinder-Kulturangebot unter freiem Himmel. Wenn im Winter Schnee liegt, wird das hügelige Gelände zum waschechten Winterwonderland mit Rodelbahn. Tipp: Die Spiellinie gibt es hier jetzt auch digital zu entdecken.
Ein weiteres Highlight der Krusenkoppel sind „Die 12 Apostel“. Das sind zwölf Sommerlinden (8 davon wurden um 1824 gepflanzt), die an der Einfahrt zur Freilichtbühne einen Kreis bilden und auf der Liste der Naturdenkmale in der Stadt Kiel stehen.
4. Forstbaumschule
Einer der schönsten Parks in Kiel ist für mich die Forstbaumschule. Die frühere Baumschule ist heute der älteste Park Kiels. Es gibt einen Spielplatz für die Kleinen und eine Outdoor-Fitness-Fläche für die Sportlichen. Mitten in der wunderschönen idyllischen Parkanlage habe ich schon viele nette Abende mit Familie und Freund*innen in dem gleichnamigen Restaurant verbracht.
Vor allem an lauen Sommerabenden ist der große Außenbereich ein beliebter Treffpunkt für Kieler, um den Abend ausklingen zu lassen. Neben Getränken und leckerem Essen sorgen Musikveranstaltungen oder Public Viewings für gute Unterhaltung.
Wenn ich von der Forstbaumschule zur Förde möchte, entscheide ich mich immer für den Weg durch den Diederichsenpark, der mit seinem Steilhang zur Förde eine fantastische Aussicht auf die Ostsee bietet. Wer sich noch nicht in der Forstbaumschule satt gegessen hat, findet hier im Park einige schöne Plätzchen zum Picknicken. Ich treffe mich super gerne mit Freund*innen auf der Wiese mit einer Decke und ein paar Snacks im Gepäck.
5. Kiellinie
Die Kiellinie ist für mich ein Ausflugsziel bei jedem Wetter. Ob schönster Sonnenschein oder aufgewühltes Wasser bei stürmischem Wetter, direkt an der Förde mit dem Blick auf Segelboote, Fähren und Kreuzfahrtschiffen gibt es immer etwas zu sehen. Die Promenade führt vom Ostseekai entlang an Bootshäuser, Yachtclubs, dem Olympiahafen, Badestellen, Restaurants und Cafés sowie dem Landtag und der Wasserschutzpolizei bis hin zum Marinestützpunkt (Tirpitzhafen).
Zum Anfang der Promenade auf Höhe der Kunsthalle befindet die das Aquarium GEOMAR mit einem Außenbecken für Seehunde. Bei gutem Wetter verweile ich hier neben vielen Familien gerne ein paar Minuten, um den Tieren bei ihren Runden im Becken zuzuschauen.
Der Kieler Landtag liegt ebenfalls direkt an der Kiellinie. So manche Sitzung konnte ich in dem Glaspavillon (Sitzungssaal) von der Promenade aus schon betrachten – Politik fast hautnah. Auch verhungern wirst du an der Promenade nicht, da viele Restaurants und Cafés mit herrlichem Blick, windgeschützten Außenterrassen und leckerem Essen oder Heißgetränk zu einer Pause einladen.
Vorbei an der Reventloubrücke, an der die Fördeschiffe abfahren, kommst du ein Stück weiter zur Blücherbrücke. Hier hat 2018 Deutschlands erste und einzige komplett schwimmende Strandbar, der „Sandhafen“, eröffnet. Seitdem vergeht kein Sommer, an dem ich nicht mit Freund*innen an lauen Abenden, einer frischen hausgemachten Limonade und dem Blick aufs Wasser bei Sonnenuntergang den Abend genieße.
Seit Sommer 2020 steht ebenfalls an der Blücherbrücke die „Kombüse Blücherbrücke“ mit ihrem vielseitigen Sortiment. Hamburger, Fischburger und auch Veggieburger gehören dazu. Für alle Süßschnäbel unter uns gibt es leckeren selbstgemachten Kuchen und wenn du gerade auf dem Nachhauseweg bist, hast du die Möglichkeit deinen Burger in einem Pappkarton „to-go“ mitzunehmen.
Weitere Tipps und Highlights an der Kiellinie findest du im Beitrag
„Kieler Ecken: Eine Liebeserklärung an die Kiellinie“
Shoppingtipps für Düsternbrook
Da Düsternbrook vor allem Parks, schöne Häuser und den Fördeblick zu bieten hat, kannst du zum Bummeln vor allem in die angrenzenden Stadtteile gehen. Ein paar kleine Läden sind mir allerdings auch in Düsternbrook aufgefallen. So findest du nette Antiquitäten im kleinen Laden „Antik“ in der Esmarchstraße Ecke Feldstraße.
Wenn du gerne Wein trinkst, bist du direkt gegenüber auf der Ecke, bei „Weinhaus Tiedemann“ genau richtig. Nebenan lohnt sich der Besuch im „Meerfach“. Dort entdeckst du handgemachte Unikate für dich und deine Liebsten.
Restaurants & Cafés in Düsternbrook
Banmaai – Thai Kitchen & Bar – Brunswiker Str. 24
Schöne Aussichten – Düsternbrooker Weg 16
Lagom Restaurant & Bar – Düsternbrooker Weg 38
Moby – Kiellinie 61a
Nordwind – Kiellinie 61
Neptun – Düsternbrooker Weg 38
Gosch – Kiellinie 63
Seebar Kiel im Seebad Düsternbrook – Kiellinie 130
Forstbaumschule Restaurant u. Parkcafé – Düvelsbeker Weg 46
Restaurant Lund – Karolinenweg 6
Sandhafen – Blücherbrücke
Kombüse Blücherbrücke/Fischbrötchen – Blücherbrücke 11
Cotidiano Kiel-Kiellinie – Reventlouallee 2
Eis-König – Blücherbrücke 1
Der Charme des Stadtteils mit seinen wunderschönen Straßen und den alten Villen lassen mich bei jedem Ausflug aufs Neue träumen. Im Wald den Ausblick auf die Förde genießen, für mich Entspannung pur. Düsternbrook ist einer meiner Lieblingsstadtteile geworden!
Wo ist dein Lieblingsplatz in Düsternbrook?
Das ist alles soooo schön!! Sind im moment auf der suche nach einem neuen Zuhause bei euch da oben!! Finden es ist alles Lebenswerter !! Übrigens,meine 5. Tochter heißt auch Finja !! 🙂 Sie ist 11 Jahre alt und rothaarig 🙂
Hallo Finja, danke für deinen schönen Bericht über Düsternbrook. Sehr lebendig und anschaulich geschrieben. Ich wohne seit kurzem in Düsternbrook und kann nur sagen, es ist einfach nur wunderschön!! Welche Stadt hat so etwas zu bieten? Liebe Grüße und weiter so mit „Fördefräulein“! Maike
Schade, dass sie Kunsthalle zu Kiel sanierungsbedingt seit 23.09.2023 geschlossen ist.