In diesem Teil von „Gleis und Meer“ in Kooperation mit DB Regio Schleswig-Holstein habe ich mich mit meiner Kollegin Kathrin auf den Weg in den Kreis Stormarn gemacht, um bei einem Ausflug Ahrensburg genauer unter meine Förde Fräulein Lupe zu nehmen. Unterstützung hatten wir dabei von Nicole Stroschein, einer waschechten Ahrensburgerin. Gehe mit mir auf Entdeckungsreise in Hamburgs charmante Nachbarstadt, auf der Suche nach urigen Cafés, skandinavischen Wohnträumen und dem zauberhaften Schloss.
Ein Tagesausflug nach Ahrensburg
Als ich meine Erkundungstour am Kieler Hauptbahnhof beginne, bin ich zunächst etwas enttäuscht. Nachdem sich das Wetter in den letzten Tagen von seiner Schokoladenseite gezeigt hat, strahlt mich heute keine Sonne an, sondern trübe, regnerische Wolken. „Macht nichts“, denke ich mir. Schließlich hat es noch knapp zwei Stunden Zeit sich zum Besseren zu entwickeln. So lange werde ich nämlich mit dem Regional-Express benötigen.
Vor deiner Fahrt mit DB Regio musst du dich entscheiden, ob du in Lübeck oder Hamburg umsteigen möchtest. Hier kannst du dir deine persönliche Verbindung raussuchen. Wenn du etwas mehr Zeit mitbringst, ist sogar ein Zwischenstopp in Lübeck möglich. Was es dort so zu entdecken gibt, habe ich dir bei meinem Bummel durch die Altstadt bereits gezeigt.
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Bis heute bin ich leider noch nicht in den Genuss gekommen die Stadt im Kreise Stormarn zu erkunden. Umso mehr freue ich mich, dass mir heute Nicole Stroschein alles Sehenswerte zeigen wird. Sie ist in Ahrensburg aufgewachsen, freie Journalistin und bloggt auf www.ahrensburg-blog.de über hübsche Ecken, Vereine und Menschen aus ihrer Heimat – kurz: sie zeigt, wie lebens- und liebenswert das schöne Städtchen ist. Mehr dazu jedoch später!
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Ahrensburg zu Fuß entdecken
Der Bahnhof liegt nicht einmal einen Kilometer von der Innenstadt entfernt. Du kannst also alles problemlos zu Fuß erreichen.
Als ich aus dem Regional-Express steige, werde ich von einem strahlend blauen Himmel empfangen. Die grauen Wolken vom Morgen haben sich verzogen. Das schöne Wetter nutze ich für einen Spaziergang zum Schloss. Denn ich habe eine Schwäche für die herrschaftlichen Anwesen. Sie erzählen Geschichten vergangener Zeiten und ich stelle mir gerne vor, wie es wohl gewesen sein muss, seinen Alltag dort zu verbringen.
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Von weitem sehe ich schon Nicole mit federnden Schritten auf mich zukommen. Sie hat dunkelbraune, kurze Locken, ein breites Grinsen auf dem Gesicht und ist mit ihrer Kamera bewaffnet. Freudig begrüßt sie mich und fängt direkt an, mir alles zu zeigen. Nahezu euphorisch erzählt sie mir von dem prunkvollem Wasserschloss, ihrem absoluten Lieblingsplatz. Da heute jedoch Ruhetag ist, kann ich seinen Anblick leider nur von außen genießen. Neben einem Museum, in dem du jahrhundertealte Wohnkultur erlebst, besteht sogar die Möglichkeit in einem der drei Trausäle zu heiraten.
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Café Gold
Nachdem ich das imposante Herrenhaus lange genug bewundert habe, führt Nicole mich zu einem Café, das sich direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet. Sie hat mir bereits so von der urigen Einrichtung vorgeschwärmt, dass ich ganz gespannt bin, was mich in dem hübschen Backsteingebäude erwartet. Nicole hat nicht zu viel versprochen. Das Café Gold ist mit kuscheligen Sesseln und Holzwänden im Shabby-Chic-Look ausgestattet. An den Wänden hängen abstrakte Gemälde, Holzschilder und antike Uhren.
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Wir nehmen Platz an einem hübschen Holztisch. Beim Blick in die Karte fällt mir der Cappuccino Superiore auf, der in einer großen Schale serviert wird. Klingt genau nach dem, was ich jetzt brauche! Dazu gibt es Joghurt mit saisonalen Früchten. Der perfekte Zwischenstopp nach der Schlosserkundung. Hier habe ich auch genug Zeit, um Nicole genauer über ihren Blog auszufragen.
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„Ich möchte zeigen wie lebens- und liebenswert Ahrensburg ist!“
Förde Fräulein: Wie lange lebst du schon hier?
Nicole: Eigentlich lebe ich hier schon mein ganzes Leben lang. Es gab immer mal wieder kleine Unterbrechungen, in denen ich zwischenzeitlich beispielsweise in Hamburg oder sogar in Chicago gewohnt habe. Es hat mich jedoch immer wieder zurück nach Ahrensburg gezogen. Hier habe ich mein Wohnglück gefunden und ich möchte nie mehr woanders wohnen.
Wie bist du auf die Idee gekommen deinen Blog ins Leben zu rufen?
Schon, als es das Medium Blog noch gar nicht gab, fand ich die Idee eines Magazins toll, das die Schönheit der Stadt hervorhebt. Das war aber leider nicht zu realisieren. Seit ein paar Jahren ist dann die Idee mit dem Blog gewachsen. Ich arbeite schon für diverse Blogs, unter anderem für falkemedias Thermomix-Blog „mein Zaubertopf„, und habe mir gedacht, dass meine Herzensstadt genau so eine Plattform braucht. Für mich ist es eine richtige Herzensangelegenheit.
Was kann man sich unter deinem Blog vorstellen?
Ich erkunde schöne Ecken meiner Heimat, nehme den Leser mit auf Spaziergänge und stelle verschiedene Stadtteile vor. In Zukunft soll es aber auch um Vereinsleben gehen und Menschen, die etwas zur Geschichte Ahrensburgs erzählen können. Vor einiger Zeit hat mich beispielsweise eine Frau aus Brasilien angeschrieben, deren Urgroßmutter eine Haushälterin im Schloss war. Ich stehe nun im Kontakt zu ihr und bin gespannt, was sie mir noch alles für fantastische Geschichten erzählen kann.
Verrätst du mir deine Lieblingsplätze?
Ich liebe das Schloss mit Leib und Seele. Ob es regnet oder die Sonne scheint, dunkel oder hell ist – wann immer ich am dort vorbeikomme, macht mein Herz einen Hüpfer. Ich gehe auch gerne spazieren. Der Forstanteil ist hier im übrigen sehr hoch und der Park Manhagen oder der Bredenbeker Teich sind zwei meiner liebsten Routen. Hier kann ich abschalten.
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Flanieren durch die Innenstadt
Natürlich gibt es noch viele weitere Adressen, die Nicole mir keinesfalls vorenthalten möchte. Ihre Heimatliebe ist unverkennbar. Am liebsten würde sie mir jedes Waldstück, jeden Wanderweg und jeden Stein ihres Zuhauses zeigen. Fürs erste gehen wir jedoch Richtung Innenstadt. Vom Café Gold benötigen wir lediglich zehn Minuten zu Fuß ins Zentrum. Bei dem strahlenden Wetter hätte es sogar gerne noch länger dauern können.
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Badeperle
Unser erster Stopp ist die Badeperle. Schon vor dem Betreten des kleinen Geschäfts steigt mir der reine Duft von Seifen, Bodylotion und frischer Wäsche in die Nase. In einem Regal entdecke ich bunt verpackte Duschgele, Handtücher in unzähligen Farben und Seifen in den verschiedensten Formen. Besonders gefällt mir die Milchseife in Form eines Schafes.
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Koti
Ganz in der Nähe der Badeperle befindet sich Koti, ein Einrichtungsgeschäft für skandinavische Interiorartikel. Schon fünf Jahre ist es fester Bestandteil der hiesigen Innenstadt. Das Wort Koti stammt aus dem Finnischen und bedeutet „Daheim“. Genau das ist es, was ich hier auch verspüre. Ein wohliges und vertrautes Gefühl.
Ein kuscheliger Sessel steht in der Ecke. Daneben türmt sich Geschirr der Mumins, den finnischen Trollwesen, denen ich bereits in meiner Kindheit in unzähligen Büchern und Zeichentrickfilmen begegnet bin. Außerdem stylische Lampen, Decken und Küchenartikel. Sogar Mäntel finde ich an einer Kleiderstange. Nur schwer kann ich mich wieder von diesem skandinavischen Paradies lösen. Auf dem Hinweg jedoch habe ich einen Blumenladen erspäht, den ich unbedingt noch genauer unter die Lupe nehmen möchte.
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Blumen & Ambiente
Wer immer noch anzweifelt, dass der Frühling langsam um die Ecke linst, den überzeugt Blumen & Ambiente schnell vom Gegenteil. Tulpen, Rosen und Gerbera soweit das Auge reicht. In einem Regal stehen wundervolle Gestecke, die in hübsches Ostfriesenporzellan gepflanzt wurden. Würde sich mein knurrender Magen nicht zu Wort melden, könnte ich mich noch stundenlang im Blumenhimmel aufhalten.
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Langsam schlendern wir über den Rondeel. Die Sonne scheint auf den großen Platz und ein Gitarrenspieler gibt ein paar Lieder zum Besten. „Im Sommer haben die Cafés hier kleine Tische aufgestellt und du kannst deinen Kaffee in der Sonne genießen“, plaudert Nicole. Mir fällt das große Gebilde eines Mannes auf, das mitten auf dem Rondeel steht. Wo die Figur eine Hand haben sollte, lugt eine gigantische Muschel aus dem Ärmel heraus. „Das ist der Muschelläufer“, erklärt mir Nicole. „Dieses Kunstwerk ist definitiv Geschmacksache, aber es gehört dazu und macht die Stadt zu dem, was sie ist“.
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Kulinarisch geht der Tag zu Ende
Nicole empfiehlt mir zum Essen ins Söbentein zu gehen. Das Restaurant in dem grauen Häuschen liegt nur einige Gehminuten vom Rondeel entfernt und ist sehr schick eingerichtet. Die edlen Wände in Granitoptik passen hervorragend zu dem dunklen Parkettboden. An einer Wand ist Kaminholz aufgestapelt und auf dem Boden liegt ein flauschiger Perserteppich.
Als ich einen Blick in die Karte werfe, bin ich überrascht, denn ich hätte mit einer anderen Preisklasse gerechnet. Für den Mittagstisch zahlst du nur neun Euro und bekommst eine große Flasche Wasser und Brot mit verschiedenen Dips dazu. Ich stärke mich mit einem vegetarischen Burger mit paniertem Kohlrabi und Grillgemüse, bevor ich mir wieder Gedanken über die Heimreise mache.
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Nun heißt es Abschied nehmen von Nicole.
Herzlich umarmt sie mich und schwingt sich auf ihr Hollandrad, nicht jedoch ohne mir noch eine gute Heimreise zu wünschen. Es war ein wirklich schöner Tag und ich habe mir fest vorgenommen ihn noch einmal zu wiederholen. Dank der Kooperation mit DB Regio Schleswig-Holstein komme ich immer wieder in den Genuss Städte zu erkunden, die ich bisher noch nicht auf meinem Radar hatte. Gelohnt hat es sich aber auf jeden Fall. Für meine zukünftigen Erlebnisse in Ahrensburg werde ich auf jeden Fall Nicoles Blog weiter verfolgen.
Alles auf einen Blick:
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